Motive
Ich staune heute noch über die große Vertrautheit mit den Werken von Paul Klee. Sie haben etwas alltägliches, menschlich anrührendes. Hierzu eine Anekdote :Wir waren – meine Frau und ich – in der Ausstellung Paul Klee Spätwerk im Württembergischen Kunstverein. Eine ältere Dame ging tastend mit kleinen Schritten auf ein kleines Bild zu; wandte sich um und traf fragend auf uns:Können Sie mir sagen, wo der Ausgang ist?Gerne gaben wir Auskunft. Welches Bild schaute sie zuletzt an?Es war ein Aquarell aus dem Jahr 1937 mit dem Titel Labiler Wegweiser.So alltäglich wie diese Begebenheit war, so lebensvoll erfüllt fühlte ich mich mit den Bildern Klees.Ich hatte schon vor dieser Begebenheit schwingende Eisenskulpturen realisiert; als sich mir im Zentrum Paul Klee der Neubau mit dem vergrößerten Wegweiser zeigte, fühlte ich mich ganz zu Hause.
Ich habe bezugnehmend zu einem Aquarell aus dem Jahre 1937, Labiler Wegweiser,
meine schwingende Skulpturen geschaffen.
Sie stehen im Zusammenhang mit weiteren, rhythmisch geformten Skulpturen.
Die Bewegung gestalte Ich in meinen Werken. Sie ist ein Lebensmilieu.
Indem ich die regsamen
Formen
Empfinde,
erfahre
ich innerlich
das Werk und
bin der Schöpfung
eine Regsamkeit näher.
Albert Staiger
Die Namensgebung meiner Wegweiser empfinde ich wie eine Durchdringung der angeführten
Prozesse:
Sensibel auf der physisch beweglichen Ebene.
Regsam als seelische Bewegung.
Die gewordene Form als schaffende Erinnerung.
Der sinnhafte Ausdruck im Wort.
Wir stehen aufrecht in der Erde verwurzelt
Ströme bewegen leicht uns hin und her
frei ist nur die Sehnsucht dorthin
Zu Monden und Sonnen
(als ich ein Aquarell von mir wiedersah)
Braunschweig 1. Okt 23
Klee